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Vernehmungen

Der Leiter der Täterkommission Franz Josef Huber vernimmt am 12. November 1939 erst­mals Georg Elser, der schon seit einigen Tagen in München fest­gehalten wird und hier mehrfach misshandelt und geschlagen worden ist. Die Gestapo weiß inzwischen, dass der Täter kniend gearbeitet hat. Huber entdeckt Elsers seit Oktober 1939 entzündetes Knie. Als er ihn damit konfron­tiert, legt Elser in der Nacht vom 13. auf den 14. November 1939 ein aus­führliches Geständnis ab. Die ermittelnden Beamten sind bald davon überzeugt, dass Elser allein gehandelt hat. Georg Elser wird kurz nach seinem Geständnis nach Berlin gebracht und dort zwischen dem 19. und 23. November 1939 erneut ausführlich vernommen.

Da die NS-Führung offensichtlich den Ermittlungs­ergebnissen nicht traut, übernehmen neue Kriminalkommissare die Vernehmungen, die bis zu 15 Stunden dauern. Das Protokoll dieser Verhöre findet der Historiker Lothar Gruchmann in den 1960er Jahren in den Akten des Reichs­justiz­ministeriums. Es gilt bis heute als der wichtigste Zugang zum Denken und Handeln von Georg Elser. Elser erläutert in den Berliner Verhören nicht nur die Umstände seiner Tat bis ins Detail. Die Vernehmungsprotokolle zeigen auch die Motive Elsers und die Gründe für seine verantwortungsbewusste Entscheidung.

Das Gestapo-Foto, das Elser rasiert und ohne Bartschatten zeigt, wird nicht in der Presse veröffentlicht, sondern von der Gestapo nur dem Ermittlungs­ersu­chen an die Schweizer Polizei zu Identifikations­zwecken beigefügt. Auch die Gestapo-Fotos von Georg Elser mit offen­sichtlichen Folterspuren am linken Auge werden nicht in der Presse veröffentlicht, sondern nur zu Ermittlungszwecken an die Schweizer Polizei weitergeleitet.