Nach der Explosion
Durch die Explosion ist nicht nur die Säule hinter Hitlers Rednerpult zerstört worden, sondern auch die gesamte Saaldecke herabgestürzt. Acht Tote und über sechzig Verletzte liegen unter den Trümmern. Unmittelbar nach der Detonation des Sprengkörpers beginnt die Suche nach dem Attentäter. Die Polizei löst Großalarm aus. Unverzüglich werden die Kontrollen an den Grenzen verstärkt. Auch alle Angestellten des Bürgerbräukellers werden vernommen. Hinzu kommt eine sorgfältige Untersuchung des Tatortes. Bereits wenige Stunden nach der Tat steht fest, dass es sich um die „Explosion eines hochbrisanten Stoffes in Verbindung mit einem Zeitzünder“ gehandelt hat.
Die Sprengstoffspezialisten der Münchener Polizei und der rasch gebildeten Sonderkommission des Reichssicherheitshauptamtes gehen davon aus, dass „fachmännisch hervorragende Arbeit geleistet worden ist“. Sie finden nach der Durchsuchung des Trümmerschutts zwar Teile des Zeitzünders und des Sprengapparates, aber noch keine konkreten Hinweise auf den Täter. Auch die Ermittlung der Uhrfabrikate mit Hilfe des Reichspatentamtes führt nicht weiter. Für die Ergreifung der Täter wird eine hohe Belohnung ausgesetzt. Hunderte von Mitteilungen und Denunziationen sind die Folge. Erst nach Tagen gibt es Hinweise auf einen noch unbekannten „Handwerker“, der in den Wochen vor dem Anschlag oft im Saal des Bürgerbräukellers gesehen worden ist.