Entschluss zur Tat
Georg Elser steht der NS-Politik von Anfang an äußerst kritisch gegenüber. Er will „die Verhältnisse der Arbeiterschaft bessern und einen Krieg vermeiden“. Elser nimmt aber auch Anstoß an der Einschränkung der individuellen Freiheitsrechte durch die NS-Führung nach 1933. Er widersetzt sich bewusst dem totalen Führungsanspruch der nationalsozialistischen Erziehung und Propaganda. Elser, der auch im christlichen Glauben verwurzelt ist, empört sich zudem über die spürbare Unterdrückung der Glaubens- und Religionsfreiheit.
Obwohl die Westmächte den territorialen Forderungen Deutschlands Ende September 1938 auf der Münchener Konferenz nachgeben, ist dies für die aggressiven militärischen Pläne der Nationalsozialisten nur ein Aufschub. Elser weiß, dass „ein Krieg unvermeidlich ist“. Im Herbst 1938 entschließt er sich daher, die nationalsozialistische Führung – Hitler, Goebbels, Göring – zu beseitigen. Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt, bestärkt dies Elser in seinem Vorhaben. Mit seiner Tat im November 1939 will Elser „noch größeres Blutvergießen“ durch die Ausweitung des Krieges im Westen verhindern.