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Ermordung im KZ Dachau

Anfang 1945, vermutlich im Februar, überführt die Gestapo Georg Elser in das Konzen­trations­lager Dachau. Dort ist er schwer bewacht im „Kommandantur­arrest“, dem Zellenbau des Lagers, in Einzelhaft. Die Tür zu Elsers Zelle muss tagsüber offen stehen, vor ihr ist ständig ein Bewacher postiert. Auch in Dachau erhält Elser eine Hobelbank, auch hier kann er auf seiner Zither spielen. Doch offenbar ahnt Georg Elser, dass er das Kriegsende nicht erleben wird, denn er soll darüber mehrfach seine Besorgnis geäußert haben.

Als die Führung des NS-Staates erkennt, dass der Krieg für sie endgültig verloren ist, wird Georg Elser auf Weisung „von höchster Stelle“ am 9. April 1945 im KZ Dachau in der Nähe des alten Krematoriums von SS-Oberscharführer Theodor Bongartz erschossen, seine Leiche unmittelbar darauf mit allen Kleidern ver­brannt. Georg Elser hat kein Grab; einzig seine Zelle im Kommandanturarrest von Dachau ist heute durch eine Gedenktafel gekennzeichnet.

Am selben Tag werden im KZ Flossenbürg Dietrich Bonhoeffer, Wilhelm Canaris, Karl Sack und andere Widerstandskämpfer sowie im KZ Sachsenhausen Hans von Dohnanyi ermordet. Die NS-Führung will nicht, dass ihre schärfsten Gegner überleben und die Zukunft mit­gestalten können. Georg Elser wird erschossen, weil er als erster dem Ziel, Hitler zu töten, denkbar nahe gekommen ist.