Ehrungen

Lange Jahre sehen selbst viele Historiker in Georg Elser ein Instrument des NS-Staates. Diese Deutung verliert erst gegen Ende der 1960er Jahre an Kraft, als der Münchener Historiker Lothar Gruchmann Elsers Verhörprotokolle in den Akten des Reichsjustizministeriums findet. Zugleich veröffentlicht sein Kollege Anton Hoch eine Auswertung aller damals bekannten Quellen zum Anschlag, die ebenfalls eindeutig Elsers Alleintäterschaft zeigen und alle Gerüchte widerlegen.

Erst in den 1980er und 1990er Jahren setzt eine angemessene Ehrung Georg Elsers ein. Dazu gehören ein international beachteter Film mit Klaus Maria Brandauer, mehrere Publikationen, vor allem aber die Errichtung der Georg-Elser-Gedenkstätte in Königsbronn. Plätze, Straßen und Schulen werden nach ihm benannt; Denkmäler errichtet. Georg Elser gilt heute als »der wahre Antagonist Hitlers« (Joseph P. Stern), der »einsame Attentäter« (Peter Steinbach) oder der »einsame Zeuge« (Klemens von Klemperer) und als einer der konsequentesten Gegner der NS-Diktatur. Dem im April 1988 in Heidenheim gegründeten Georg-Elser-Arbeitskreis ist es gelungen, die Tat Georg Elsers im Bewusstsein der Region durch Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen zu verankern. Der Arbeitskreis ist ebenso wie die Gemeinde Königsbronn maßgeblich an der Errichtung der Elser-Gedenkstätte in Königsbronn 1998 beteiligt.