München 1938
Um einen geeigneten Ort für ein Attentat auf die NS-Führung zu finden, fährt Elser am 8. November 1938 nach München zum Jahrestag des Hitlerputsches von 1923. Nach Hitlers Rede kann er am selben Abend den unbewachten Bürgerbräukeller besichtigen. Am 9. November beobachtet Elser den Erinnerungsmarsch der NS-Spitze durch München und fährt nach Königsbronn zurück. Er ist jetzt fest entschlossen, im Münchener Bürgerbräukeller einen Anschlag zu wagen. Ein Sprengstoffattentat scheint ihm der richtige Weg zur Beseitigung der nationalsozialistischen Führung zu sein.
Hitler geht in seiner Rede im Bürgerbräukeller mit keinem Wort auf das Attentat des polnischen Juden Herschel Grynszpan auf den deutschen Legationsrat Ernst vom Rath am 7. November 1938 in Paris ein. Erst einen Tag später, am Abend des 9. November 1938, spricht Reichspropagandaminister Joseph Goebbels und löst damit Pogrome in ganz Deutschland aus. Mehrere hundert Synagogen werden angezündet, hunderte von Geschäften geplündert und mindestens 91 Menschen ermordet. Rund 30.000 Juden werden in Konzentrationslager verschleppt, wo hunderte von ihnen ums Leben kommen oder ermordet werden.