Hitlerputsch 1923
Im Herbst 1923 ist die innenpolitische Lage in Deutschland äußerst kritisch. Die Inflation hat ihren Höhepunkt erreicht; französische Truppen halten das Rheinland besetzt. Nach gescheiterten kommunistischen Aufstandsversuchen in Hamburg und Mitteldeutschland im Oktober versucht die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), in Deutschland eine Diktatur zu errichten. Der „Führer“ der NSDAP Adolf Hitler erklärt am Abend des 8. November 1923 auf einer Kundgebung im Münchener Bürgerbräukeller die bayerische und die Reichsregierung für abgesetzt. Einen Tag später ziehen die bewaffneten Putschisten durch die Münchener Innenstadt. Polizeieinheiten lösen diese Demonstration mit Waffengewalt auf. Dabei gibt es 16 Tote.
Hitler und einige seiner Anhänger werden verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt. Hitler selbst wird 1924 zur Mindeststrafe von fünf Jahren verurteilt, aber bereits nach knapp einem Jahr aus der Haft entlassen. Die NS-Propaganda bezeichnet die am 9. November 1923 umgekommenen NSDAP-Angehörigen als „Blutzeugen der Bewegung“. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wird der Jahrestag des Hitlerputsches regelmäßig feierlich begangen. Zur Zeremonie gehören eine Rede Hitlers vor den „alten Kämpfern“ im Bürgerbräukeller und der Marsch führender Nationalsozialisten zur Feldherrnhalle.